Laschet: „Persönlicher Anteil“ an Wahlverlusten

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat nach den schweren Verlusten bei der Bundestagswahl in Deutschland eine Erneuerung der CDU angekündigt und persönliche Fehler eingeräumt.

Ein Ergebnis unter 30 Prozent sei nicht der Anspruch der Union als Volkspartei, sagte der CDU-Chef nach Beratungen der Parteigremien heute in Berlin. Besonders drastisch seien die Ergebnisse der CDU im Osten ausgefallen.

Es stehe völlig außer Frage, das Ergebnis „kann, darf und wird“ die Union nicht zufriedenstellen, sagte Laschet. Zwar habe die Union im Schlussspurt aufgeholt und Rot-Rot-Grün verhindert. Es habe aber zugleich schmerzliche Verluste gegeben und nicht gereicht für Platz eins.

Natürlich wisse er, dass er auch einen persönlichen Anteil daran habe. Das Ergebnis werde intensiv aufgearbeitet werden. Egal, ob die Union in Regierungsverantwortung komme, es müsse eine Erneuerung auf allen Ebenen stattfinden. Die Union hatte bei der Wahl ein Debakel erlitten, sie stürzte von 32,9 Prozent auf den historischen Tiefpunkt von 24,1 Prozent ab.

Söder ebenfalls enttäuscht

CSU-Spitzenkandidat Markus Söder zeigte sich ebenfalls enttäuscht. „Ja, es war eine Niederlage.“ Mit Kritik an Laschet hielt er sich zurück. „Es gab keine Zusatzboni durch Personen. Alle haben Fehler gemacht“, sagte er, ohne Namen zu nennen. Die CSU habe mit ihrem Schlussspurt wenigstens eine rot-rot-grüne Koalition verhindert. Der Gesamteindruck bleibe aber schlecht.

Auch Söder hatte Verluste eingefahren: Die CSU holte in Bayern 31,7 Prozent, damit aber gut sieben Prozentpunkte verloren. Bundesweit kam sie damit auf 5,2 (2017: 6,2) Prozent. Zu den nun anlaufenden Koalitionsverhandlungen sagte Söder, dass die CSU „aus Verantwortung für das Land“ bereit zu einer „Jamaika-Koalition“ mit FDP und Grünen sei. Die CSU strebe sie aber nicht um jeden Preis an.

„Brutal offene Analyse“

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak kündigte ebenfalls eine „schonungslose Analyse“ an. Es gebe keinen Grund, irgendetwas schönzureden, sagte Ziemiak nach Beratungen der Parteigremien in Berlin. „Die Verluste sind bitter und sie tun weh.“ Besonders schmerze das Abscheiden im Osten, dort seien viele Mandate verloren worden. Die Analyse solle „brutal offen“ sein.