Aufregung über Statue von ertrinkendem Mädchen in Bilbao

Mit starrem Blick und erbleicht ragt seit Kurzem das Gesicht eines real erscheinenden ertrinkenden Mädchens aus dem Fluss Nervion in Bilbao – in der spanischen Stadt sorgt die Statue seither für Wirbel.

Geschaffen wurde die Skulptur namens „Bihar“ (baskisch: „morgen“) vom mexikanischen Künstler Ruben Orozco im Zuge einer Kampagne der Stiftung BBK, ds karitativen Arms der Kutxabank.

Statue unter Wasser im Nervion Fluss in Bilbao
Reuters/Vincent West

Orozco will damit eine Nachhaltigkeitsdebatte anstoßen. Das Ziel sei es dem Künstler zufolge, dass Menschen darauf achten, dass „ihre Handlungen uns untergehen lassen oder über Wasser halten können“, sagte er der spanischen Nachrichtenseite Nius.

Einmal sichtbar, einmal nicht

Mit den wechselnden Gezeiten steigt und sinkt auch das Wasser, sodass die 120 Kilogramm schwere Statue aus Glasfaserkunststoff jeden Tag untergeht und auch wieder sichtbar wird. Laut BBK würde das widerspiegeln, was passieren könnte, wenn „wir weiterhin auf nicht nachhaltige Modelle“ setzten, die zur Klimakrise beitragen.

Die Statue wurde vergangene Woche mitten in der Nacht und offenbar unbeobachtet in den Fluss gehievt – einige Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt zeigten sich daraufhin überrascht. „Zuerst gab es mir ein Gefühl von Stress, als mehr vom Gesicht aus dem Wasser schaute, aber jetzt vermittelt sie (die Statue) mir Traurigkeit“, sagte eine Frau zu Reuters. Eine andere meinte, die Skulptur wirke wie ein Denkmal.