UNO über Ausweisung von Mitarbeitern aus Äthiopien „schockiert“

Äthiopien hat sieben Mitarbeiter humanitärer UNO-Organisationen des Landes verwiesen. Sie hätten sich in interne Angelegenheiten des Landes eingemischt und müssten innerhalb von 72 Stunden ausreisen, teilte das Außenministerium Äthiopiens gestern mit.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres reagierte „schockiert“. Er habe vollstes Vertrauen in die UNO-Mitarbeiter in Äthiopien, sagte der UNO-Chef in New York laut Mitteilung. Man versuche die Regierung Äthiopiens dazu zu bewegen, die UNO-Mitarbeiter im Land bleiben und „ihre wichtige Arbeit fortsetzen“ zu lassen.

UNO-Koordinator bemängelte fehlende Kooperation

Anfang September hatte der UNO-Koordinator für humanitäre Hilfen in Äthiopien der Regierung vorgeworfen, humanitäre Hilfen in Tigray zu blockieren. Impfungen seien nicht möglich und es drohe eine schwere Hungerkrise.

Nach UNO-Angaben sind mehr als 5,2 Millionen Menschen im Norden des Landes auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als 400.000 sind vom Hungertod bedroht.

Die Regierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte im November 2020 eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) begonnen, die bis dahin in der Region im Norden Äthiopiens an der Macht war. Inzwischen sind weitere Akteure beteiligt, darunter eritreische Truppen und Milizen.