Rekorderlös bei Auktionen für zeitgenössische Kunst 2020

Onlineauktionen und digitale Kunst haben den Markt für zeitgenössische Kunst angekurbelt. Im vergangenen Jahr wurde bei Auktionen für zeitgenössische Kunst ein Rekorderlös von 2,7 Milliarden Dollar (2,3 Mrd. Euro) erzielt, wie das auf Kunstmärkte spezialisierte französische Unternehmen Artprice gestern in Paris mitteilte. Besonders begehrt seien digital geschützte virtuelle Werke (NTFs), die bereits ein Drittel der Onlineauktionen ausmachen.

So habe der US-Künstler Beeple ein digitales Werk im März für knapp 70 Millionen Dollar an einen indischen Unternehmer verkauft. Das soll der dritthöchste Preis gewesen sein, den je ein lebender Künstler erzielt hat. Der Graffiti-Künstler Banksy habe für 380.000 Dollar ein digitales Werk namens „Morons“ („Schwachköpfe“) verkauft: Es zeigt eine Auktion, auf der ein Gemälde mit dem Satz zu sehen ist: „Ich kann nicht glauben, dass Ihr Schwachköpfe diesen Mist tatsächlich kauft.“

Beim Umsatz der Auktionen habe China mit 40 Prozent die USA inzwischen überholt, die nur noch 32 Prozent des Umsatzes ausmachen. An dritter Stelle liegt Großbritannien mit 16 Prozent. Der am teuersten gehandelte zeitgenössische Künstler ist nach Angaben von Artprice der 1988 gestorbene US-Künstler Jean-Michel Basquiat, dessen Werke im vergangenen Jahr etwa 93 Millionen Dollar erzielten.