Pandora-Papers: Erdogannaher Immobilienzar bestreitet Vorwürfe

Nach der Veröffentlichung der Pandora-Papers hat ein der türkischen Regierung nahestehender Immobilienmogul Anschuldigungen gegen sich und seine Firma verurteilt. Die Rönesans Holding weise alle Vorwürfe zurück, hieß es in einer Mitteilung des Konzerns von gestern Abend. Inhaber Erman Ilicak gehöre „seit Jahren zu den Rekordsteuerzahlern in der Türkei“.

Der Familie des Milliardärs wird in den Pandora-Papers vorgeworfen, Hunderttausende Dollar auf zwei Offshore-Firmen auf den Britischen Jungferninseln übertragen und so Steuern hinterzogen zu haben. Das Unternehmen hat unter anderem den stark umstrittenen Palast des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit mehr als 1.000 Zimmern gebaut.

Hunderte Politikerinnen und Politiker, Amtsträgerinnen und Amtsträger, Firmenvorstände sowie Spitzensportlerinnen und -sportler in aller Welt sollen jahrelang Finanzdienstleister genutzt haben, um ihre Vermögen und Wertgegenstände zu verstecken. Das geht aus den Pandora-Papers hervor, die internationale Medien, darunter auch der ORF, ausgewertet haben. Die Datenlecks sollen aus 11,9 Millionen Dokumenten bestehen.

Der Oppositionsabgeordnete Garo Paylan der prokurdischen Partei HDP forderte im Parlament eine Untersuchung der Vorwürfe. Das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ schätzt das Vermögen von Ilicak auf 3,8 Milliarden US-Dollar (rund 3,3 Mrd. Euro).

Serbiens Finanzminister bestreitet ebenfalls

Die Pandora-Papers haben laut Belgrader Medienberichten einige langjährige Behauptungen des Belgrader Internetportals KRIK (Crime and Corruption Reporting Network) bestätigt. Der serbische Finanzminister Sinisa Mali soll vor Jahren über zwei Offshore-Firmen 24 Luxuswohnungen an der bulgarischen Küste erworben hatte. Mali hatte die Behauptungen wiederholt bestritten.

Journalistinnen und Journalisten würden sich mit „Erfindungen“ befassen. Die Behauptung, dass er 24 Wohnungen an der bulgarischen Küste besitze, sei eine Lüge, versicherte Mali heute erneut und meinte, dass es sich eigentlich um Angriffe auf Präsident Aleksandar Vucic handeln würde. Mali gilt als einer seiner engsten Vertrauten.