Geiselnahme in französischem Gefängnis endete unblutig

Spezialkräfte haben in Frankreich eine Geiselnahme in einem Hochsicherheitsgefängnis unblutig beendet. Ein Häftling griff in der Haftanstalt Conde-sur-Sarthe in der Normandie heute Vormittag eine Wärterin und einen Wärter an und verletzte den Mann am Auge, teilte das Justizministerium in Paris mit. Dann nahm er beide als Geisel. Verhandlungsexperten der Polizei bewegten den Mann nach knapp vier Stunden zur Aufgabe. Zwischendurch hatte er die Wärterin freigelassen.

Sondereinheiten in der Haftanstalt Alencon in Conde-sur-Sarthe (Frankreich)
APA/AFP/Jean-Francois Monier

Sie und ihr Kollege erhielten psychologischen Beistand, er wurde ärztlich versorgt. Nach Angaben der Zeitung „Le Parisien“ handelte es sich bei dem Häftling um einen wegen Sexual- und Gewalttaten zu lebenslanger Haft verurteilten 33-Jährigen. In dem Ort Colombes hatte der Mann 2013 binnen einer halben Stunde zwei Frauen attackiert – nach extremen Schlägen blieb die eine für ihr Leben behindert, die andere schlug und vergewaltigte der Mann.

Ebenfalls nach Informationen der Zeitung hatte der Mann 2018 bereits in einem anderen Gefängnis zwei Wärter angegriffen.

In dem nun betroffenen Hochsicherheitsgefängnis hatte es 2019 bereits zwei Geiselnahmen gegeben. Eine verlief glimpflich, bei der anderen starb beim Eingreifen der Polizei die Lebensgefährtin eines Häftlings, die gerade zu Besuch war. Das Justizministerium versprach damals nach Protesten des Personals eine bessere Ausrüstung.