London untersucht „systematische Fehler“ bei Polizei

Nach der Ermordung einer 33-Jährigen durch einen Londoner Polizeibeamten hat die britische Regierung die Eröffnung einer Untersuchung zu „systematischen Fehlern“ bei der Polizei angekündigt. „Es ist abscheulich, dass ein Polizist im Dienst seine Machtstellung missbrauchen konnte, um ein solches entsetzliches Verbrechen zu begehen“, sagte Innenministerin Priti Patel heute beim Jahrestreffen der regierenden Konservativen Partei. Eine „unabhängige“ Überprüfung solle dafür sorgen, „dass so etwas nie wieder geschehen kann“.

Der 48-jährige Wayne Couzens wurde Ende September wegen der Ermordung von Sarah Everard im März zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Tat hatte ganz Großbritannien erschüttert. Couzens, der einer Einheit zum Schutz von Diplomaten angehörte, hatte sein Opfer unter einem Vorwand festgenommen und ihm Handschellen angelegt. Dann vergewaltigte der Polizist die Frau und erwürgte sie mit seinem Dienstgürtel, bevor er ihre Leiche verbrannte.

Die Öffentlichkeit habe das Recht zu erfahren, welche Fehler es möglich gemacht hätten, dass Couzens weiter bei der Polizei arbeitete, sagte Patel. „Wir brauchen Antworten.“ Das sei erforderlich, um zu verstehen, was geschehen sei. Zum Auftrag der Untersuchungskommission wird es auch gehören, Kontrollmechanismen innerhalb der Polizei zu überprüfen.