SPÖ-Pensionistenverband fordert Pflegemilliarde

Der SPÖ-Pensionistenverband drängt auf eine Pflegemilliarde. „In Österreich herrscht Pflegenotstand. Betten in Alten- und Pflegeheimen müssen leer bleiben, weil es an Personal fehlt“, beklagte Generalsekretär Andreas Wohlmuth heute.

Von der angekündigten großen Pflegereform waren zuletzt im anstehenden Budget nach APA-Informationen aber nur Pilotprojekte budgetiert. Aus dem Sozialministerium hieß es, man arbeite derzeit mit den Ländern an diversen Vorhaben.

Viele Verbesserungen gefordert

Die Regierung habe „viel zu lange die Hände in den Schoß gelegt“, kritisierte Wohlmuth in einer Aussendung, „und im Budget ist kein zusätzliches Geld vorgesehen, obwohl nächstes Jahr der Pflegefonds ausläuft.“

Notwendig seien eine Ausbildungsoffensive, Verbesserungen für Beschäftigte und pflegende Angehörige, eine Erhöhung der 24-Stunden-Förderung und ein deutlicher Ausbau der mobilen und stationären Pflegeangebote.

Pflegereform angekündigt

Sozial- und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hatte im APA-Interview im Juli erste Schritte für die lange angekündigte Pflegereform für Herbst angekündigt. Seinen Schätzungen zufolge fehlen bis 2030 rund 80.000 zusätzliche Pflegekräfte.

Nach konkreten Umsetzungsschritten gefragt, verwies das Sozialministerium heute in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA einmal mehr auf das Pilotprojekt „Community-Nursing“, das mit Mitte September startete. Diese „Community-Nurses“ sollen zentrale Ansprechpersonen für Betroffene sein, die niederschwellig, regional, wohnortnah und bedarfsorientiert Unterstützung anbieten können.