Ex-UNO-Beamter nach Umsturz in Guinea Ministerpräsident

Nach dem Militärputsch in Guinea hat der Rebellenführer, General Mamady Doumbouya, einen ehemaligen UNO-Beamten zum neuen Ministerpräsidenten ernannt. Die Nominierung Mohamed Beavoguis wurde in der Nacht auf heute im Staatsfernsehen bekanntgegeben. Doumbouya war am Freitag als Präsident vereidigt worden. Er hatte versichert, dass weder er noch andere Mitglieder des Militärs in Zukunft an Wahlen teilnehmen würden.

Doumbouya zufolge wollen die Rebellen eine neue Verfassung erarbeiten, das Wahlsystem reformieren, gegen die Korruption im Land vorgehen sowie freie und transparente Wahlen auf den Weg bringen.

UNO verurteilte Umsturz

Beavogui, ein Landwirtschaftsexperte, hat für mindestens zwei Organisationen der Vereinten Nationen gearbeitet, den internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) und auch für die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO).

Am 5. September hatte eine Militärjunta unter Doumbouya den Präsidenten Alpha Conde festgesetzt und die Kontrolle in dem Land mit rund 13 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern im Westen Afrikas übernommen. Daraufhin suspendierte der westafrikanische Staatenbund ECOWAS die Mitgliedschaft Guineas und verhängte Sanktionen gegen die Militärmachthaber. Auch die UNO, die EU und die USA verurteilten den Umsturz.