136 Staaten einigen sich auf globale Steuerreform

136 Staaten haben sich unter dem Dach der OECD auf Details einer globalen Steuerreform geeinigt. Das teilte die Industriestaatenorganisation gestern Abend in Paris mit. Die Länder stünden für mehr als 90 Prozent der weltweiten Wirtschaftskraft. Nur vier Länder, die an dem jahrelangen Prozess beteiligt waren, stimmten nicht zu: Kenia, Nigeria, Pakistan und Sri Lanka. Die drei bis zuletzt skeptischen EU-Mitglieder Ungarn, Irland und Estland hatten nach Zugeständnissen diese Woche grünes Licht gegeben.

Laut OECD sieht die Reform unter anderem eine Mindeststeuer für große Konzerne von 15 Prozent vor. Diese soll ab 2023 greifen. Außerdem sollen die 100 größten und profitabelsten Konzerne der Welt mehr Steuern in Ländern zahlen, in denen sie besonders viel Geschäft machen. Davon dürften Schwellenländer profitieren. Gewinne im Volumen von mehr als 125 Milliarden Dollar sollen anderswo besteuert werden. Bisher verschieben große Konzerne gerne Gewinne etwa aus Patenten oder Softwarelizenzen in Niedrigsteuerländer und drücken so ihre Steuerlast deutlich. Vor allem Internetriesen zahlen oft kaum Steuern in den Ländern, in denen sie die meisten Kunden haben.