Ölpipeline vor Kalifornien vermutlich länger beschädigt

Eine geborstene Ölpipeline vor der Küste Kaliforniens ist vermutlich bereits länger beschädigt als bisher bekannt. Wie die US-Küstenwache gestern erklärte, könnte der Riss in der Leitung bereits vor „mehreren Monaten bis zu einem Jahr“ entstanden sein.

Seitdem sind Hunderttausende Liter Öl ins Meer vor der Küste von Huntington Beach südlich von Los Angeles entwichen. Der Schaden könnte durch Schiffsanker verursacht worden sein.

Säuberungsarbeiten am Huntington Beach, Kalifornien
Reuters/Mike Blake

Die US-Behörden hatten die Ölpest Anfang des Monats entdeckt, als mit Öl verklebte Fische und Vögel angespült wurden. Seitdem sind Hunderte Menschen im Einsatz, um den Ölteppich zu beseitigen. Insgesamt 24 Kilometer des für Surfer und Delfine bekannten Küstenstreifens zwischen Huntington Beach und Laguna Beach mussten gesperrt werden. Unterdessen geht die Suche nach der Ursache und den Schuldigen weiter.

Ölleitung über Meeresboden geschleift

Eine Untersuchung ergab, dass die Ölleitung am Meeresboden entlang geschleift wurde, und zwar bis zu 30 Meter an der Stelle der größten Verformung. Aufnahmen der beschädigten Pipeline zeigten laut Küstenwache zudem „marines Wachstum“ rund um den etwa 30 Zentimeter breiten Spalt in der Leitung. Das gab den Ermittlern einen Hinweis darauf, wie lange die Leitung schon beschädigt ist.

Kapitän Jason Neubauer von der US-Küstenwache zufolge könnten mehrere Schiffe die Leitung mitgeschleift haben. Der Riss könnte sich dann im Laufe der Zeit immer weiter ausgedehnt haben. Bei einer routinemäßigen Inspektion im Oktober vergangenen Jahres seien aber keine Schäden entdeckt worden. „Wir werden daher jede Schiffsbewegung über dieser Pipeline und ihrer Umgebung im vergangenen Jahr untersuchen“, sagte Neubauer.