Fall Eitan: Anhörung hinter verschlossenen Türen in Tel Aviv

Gestern Abend hat die zweite von drei Anhörungen im Fall von Eitan B., dem einzigen Überlebenden des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore in Norditalien im Mai, stattgefunden. Diese fand hinter verschlossenen Türen statt. Eine weitere Gerichtsverhandlung, die dritte in drei Tagen, ist heute Vormittag angesetzt.

Wann eine Entscheidung in dem Fall zu erwarten ist, ist noch unklar. Geprüft wird, ob das Kind an seine Tante väterlicherseits zurückgegeben werden soll, die von den italienischen Behörden das Sorgerecht für den Sechsjährigen erhalten hatte.

Die Tante setzt für die Rückkehr Eitans auf eine internationale Vereinbarung, nämlich das Haager Kindesentführungsübereinkommen, dem sich sowohl Israel als auch Italien angeschlossen haben. Dieses soll Kinder vor Entführungen und Verschleppungen in andere Länder schützen.

Zudem sieht es vor, Kinder so schnell wie möglich in den Staat des bisherigen, gewohnten Aufenthalts zurückzubringen. Eitan hat vor dem Seilbahnunglück mit seiner Familie in Italien gelebt.

Der Bub war im September vom Großvater mütterlicherseits ohne Wissen des Vormunds – der Tante väterlicherseits – und entgegen einer richterlichen Anordnung von Italien nach Israel gebracht worden. Eitan hatte die Seilbahnkatastrophe im Mai schwer verletzt als Einziger überlebt, die Eltern, der Bruder und zwei Urgroßeltern starben. Insgesamt 14 Passagiere der Seilbahnkabine kamen ums Leben.