Sacharow-Preis: Afghanische Frauen und Nawalny nominiert

Eine Gruppe afghanischer Frauen und der russische Oppositionelle Alexej Nawalny zählen zu den diesjährigen Anwärtern auf den Sacharow-Preis für Demokratie und Menschenrechte des EU-Parlaments. Nominiert wurde außerdem die bolivianische ehemalige Übergangspräsidentin Jeanine Anez, die in Haft sitzt, wie das Europäische Parlament heute mitteilte.

Zu der Gruppe der nominierten Frauen aus Afghanistan gehören unter anderen die Menschen- und Frauenrechtsaktivistin Sima Samar, die Gründerin einer mobilen Bücherei, Frestha Karim, sowie die Filmemacherin Sahraa Karimi. Sie wurden wegen ihres Einsatzes für die Menschen- und Frauenrechte in ihrem Heimatland nominiert.

Der inhaftierte Kreml-Kritiker Nawalny wurde nominiert, um seine Bemühungen für demokratische Staatsführung und im Kampf gegen Korruption zu würdigen. Anez wurde als Symbolfigur für die Repression gegen Regierungskritiker und das Vorenthalten ordnungsgemäßer Gerichtsverfahren ausgewählt. Ihr wird in dem südamerikanischen Land vorgeworfen, 2019 einen Putsch zum Sturz des damaligen Präsidenten Evo Morales angeführt zu haben.

Der Gewinner oder die Gewinnerin wird nächste Woche vom Europaparlament bekanntgegeben. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird dann am 15. Dezember in Straßburg während der letzten Plenarsitzung des Jahres verliehen. Der Preis ist nach dem 1989 verstorbenen sowjetischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow benannt.