Wintersaison-Verordnung: Mückstein sieht Ball bei ÖVP

Die Tourismusbranche wartet auf die Coronavirus-Regeln für die Wintersaison. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der neuen Chefin der Österreich Werbung (ÖW), Lisa Weddig, hat Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) heute einen Seitenhieb auf Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) lanciert – doch der hat den Ball an die ÖVP zurückgespielt.

Die ab 1. November geltenden CoV-Regeln für das Winterhalbjahr 2021/22 (November bis April) wurden zwar vor mehr als drei Wochen bereits grosso modo öffentlich bekanntgegeben, aber noch nicht in Rechtsform gegossen. „Diese Regeln werden derzeit vom Gesundheitsministerium in einer Verordnung finalisiert, und ich erwarte mir von Minister Mückstein, dass diese ehestmöglich erlassen wird“, so Köstinger. Das gebiete der „Respekt vor der Branche“.

Laut Mückstein ist die Verordnung fertig – allerdings fehle die „Freigabe durch die ÖVP“, wie es in einem ORF.at übermittelten Statement heißt: „Diese ist aber notwendig, damit die Verordnung zeitnah erlassen werden kann – im Sinne der Tourismusbranche.“ Auch habe man für den Verordnungsentwurf „länger auf Rückmeldungen aus sämtlichen involvierten Ressorts“ gewartet.

NEOS-Tourismussprecherin Julia Seidl sprach von einem „peinlichen Kleinkrieg“. Einmal mehr zahle der Tourismus in Österreich den Preis für das Chaos in der Bundesregierung. Die Branche warte darauf, endlich zu erfahren, wie der Wintertourismus heuer ablaufen soll.

„Wintersaison wird auf jeden Fall stattfinden“

Im Vorjahr setzte die Pandemie dem Wintertourismus gehörig zu – die Hotels und Pensionen durften die ganzen Monate hindurch keine Urlauber und Urlauberinnen beherbergen. „Die Wintersaison heuer wird auf jeden Fall stattfinden“, sagte Köstinger.

Die Betriebe sind angesichts der mittlerweile eineinhalb Jahre andauernden Pandemie leidgeprüft und entsprechend froh, wenn sie ihren Geschäften halbwegs normal nachgehen können – allen bürokratischen Hürden zum Trotz.

Köstinger: Strenge Winterregeln

Die Sommersaison 2021 sei „gelungen“, so Köstinger. „Wir haben einen ganz klaren Fokus gesetzt: strenge Regeln, sicherer Urlaub. Und genau das wollen wir jetzt im Winter weiterverfolgen“, sagte die Ministerin.

In den vergangenen Wochen seien die Infektionszahlen zwar wieder gestiegen, doch aktuell gestalte sich die Lage „sehr stabil“. Und es gebe „genügend verfügbaren Impfstoff“.

„Wir sind gerüstet für die Wintersaison – strenge Winterregeln, breites Testangebot und der Grüne Pass.“ Diese Zutaten würden „einen erfolgreichen Winter“ garantieren, erwartet die Ministerin.

Für Seilbahnen gelte die FFP2-Masken-Pflicht und ab November die „3-G-Regel“, rief Köstinger die Ankündigungen der Regierung in Erinnerung. Für Apres-Ski sollen die gleichen Regeln wie für die Nachtgastronomie gelten, also „2-G“.

Millionenschwere Werbekampagne

„Nach dem Totalausfall der vergangenen Wintersaison gehen wir nun mit großer Zuversicht in den kommenden Winter“, strich auch ÖW-Geschäftsführerin Weddig hervor. Das Tourismusmarketing pumpt heuer so viel Geld in die Bewerbung von Österreich wie noch nie – unter dem Slogan „#Winterurlaub“ werden zehn Mio. Euro für TV- und Radiospots, Plakate, Social-Media-Auftritte und Veranstaltungen für „Influencer“ lockergemacht, zwei Mio. Euro davon fließen alleine in die Marktbearbeitung Deutschlands. Von dort kommen die meisten ausländischen Urlauber. Die Winterkampagne wird in 13 Ländern lanciert.