Streik von Hollywood-Beschäftigten abgewendet

Kinogänger und Serienfans können aufatmen: Ein Streik der Beschäftigten in Hollywood ist im letzten Moment abgewendet worden. Die International Alliance of Theatrical Stage Employees (IATSE), eine zentrale Gewerkschaft der Filmcrewmitarbeiter, die Zehntausende Filmschaffende vertritt, verkündete am Samstag auf ihrer Website eine Einigung mit den Produktionsfirmen.

IATSE-Präsident Matthew Loeb nannte die auf drei Jahre angelegte Einigung in einer Erklärung ein „Hollywood-Ende“. Die Vereinbarung muss noch von den Gewerkschaftsmitgliedern bestätigt werden.

Streik in letzter Minute abgewendet

Der Verband der Produktionsunternehmen, die Alliance of Motion Picture and Television Producers, bestätigte die Einigung gegenüber CNN, ohne Einzelheiten zu nennen. Zuvor hatte die Gewerkschaft, die unter anderem Kameraleute, Kostüm-, Masken- und Bühnenbildnerinnen und -bildner vertritt, angekündigt, gestern um Mitternacht die Arbeit einzustellen.

Zahlreiche Filmstars wie Samuel L. Jackson und Politiker wie die Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren hatten den Streikaufruf öffentlich unterstützt. Es wäre die erste landesweite Arbeitsniederlegung der Gewerkschaft seit 1945 gewesen. Bei den Gesprächen in letzter Minute ging es unter anderem um die nach Ansicht der Gewerkschaft übermäßig langen und praktisch nicht geregelten Arbeitszeiten.

Ungewöhnliche Arbeitszeiten

Die Einigung sieht laut IATSE „signifikante Erhöhungen der Vergütungen“ vor und einen „existenzsichernden Lohn für diejenigen, die am unteren Ende der Gehaltsskala stehen“. Auch tägliche Ruhezeiten seien vereinbart worden.

Hollywood ist dafür berüchtigt, dass sich die ungewöhnlichen Arbeitszeiten für viele Beschäftigte oft kaum mit dem Privatleben vereinbaren lassen. In letzter Zeit aber hatten in den Onlinenetzwerken vermehrt Beschäftigte schockierende Geschichten geteilt. Der Kameramann Scott Siracusano warf den Produktionsfirmen vor, Filmcrews als „entbehrliches Kapital“ zu betrachten.