Nachbesserungsbedarf bei Lehrerausbildung

Der Qualitätssicherungsrat für Pädagoginnen- und Pädagogenbildung sieht in einem aktuellen Bericht bei der 2015 eingeführten neuen Lehrerausbildung Nachbesserungsbedarf. Die Fachleute plädieren etwa für bundesweit einheitliche Standards bei den Auswahl- und Aufnahmeverfahren für die Lehrerausbildung und für Quereinsteiger.

Derzeit seien diese an den einzelnen Unis, Pädagogischen Hochschulen (PH) und Ausbildungsverbünden vielfach höchst unterschiedlich geregelt.

Die Studienpläne gehören aus Sicht des Qualitätssicherungsrats mit Blick auf künftige gesellschaftliche Herausforderungen wie zum Beispiel digitale Kompetenzen und Inklusion überarbeitet. Außerdem gebe es „österreichweit noch Optimierungsbedarf“ bei der Abstimmung von Lehr- und Prüfungsmethoden und Lernzielen.

Kleinteiligkeit und Überfrachtung sollen weichen

Ebenfalls gefordert werden die „Überwindung von Kleinteiligkeit und Überfrachtung in den Modulen und Lehrveranstaltungen“, Kompetenzorientierung in den Studienplänen und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fachwissenschaft und -didaktik. Auch eine qualitätsvolle Ausbildung für Quereinsteiger findet sich auf der Agenda, hier hat die Regierung eben ein neues Modell in Aussicht gestellt.

Handlungsbedarf ortet der Qualitätssicherungsrat zudem bei der Sonderpädagogik. Hier gibt es anstelle der früheren Sonderschullehrerausbildung seit 2015 eine Spezialisierung auf Inklusive Pädagogik. Bis der Strukturwandel vollständig in der neuen Lehrerausbildung angekommen ist, was mindestens sieben bis zehn Jahre dauern dürfte, brauche es allerdings eine Übergangslösung, um den Personalbedarf im Bereich Sonderpädagogik kurzfristiger und effizienter decken zu können.

Die Experten empfehlen dazu ein Qualifizierungsangebot in der Weiterbildung in Form von Hochschullehrgängen für Lehrerinnen und Lehrer, die noch einen Abschluss nach der alten Rechtslage gemacht haben.