Gates-Stiftung investiert 120 Millionen Dollar

Die Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates und seiner Ex-Frau Melinda hat eine Investition von bis zu 120 Millionen Dollar (rund 103 Mio. Euro) in die Entwicklung von Coronavirus-Medikamenten für ärmere Länder angekündigt. Damit soll insbesondere Ländern mit geringerem Pro-Kopf-Einkommen eine weitere Möglichkeit zum Schutz vor der Pandemie geboten werden, erklärte die Stiftung heute.

Die Ankündigung basiere „auf den laufenden Bemühungen der Stiftung, den Zugang zu Covid-19-Impfstoffen, Behandlungen und Tests zu verbessern“. Mit dem Geld soll den Angaben zufolge die Produktion von Generika, also preisgünstigeren Nachahmungen, des CoV-Medikaments Molnupiravir angekurbelt werden.

Generika-Lizenzen bereits vergeben

Der US-Pharmariese Merck hatte für das Medikament Anfang Oktober in den USA eine Notfallzulassung beantragt. Für andere Märkte hat Merck bereits Generika-Lizenzen für das Medikament vergeben, insbesondere an Pharmahersteller in Indien.

Molnupiravir halbiert dem Hersteller zufolge das Risiko einer Krankenhauseinlieferung oder eines tödlichen Krankheitsverlaufes bei infizierten Patienten und Patientinnen, wenn es bereits in den ersten Tagen nach einer CoV-Infektion verabreicht wird.

Merck hatte angekündigt, bis zum Ende des Jahres genügend Dosen für etwa zehn Millionen Behandlungen zu produzieren. Allerdings besteht – ähnlich wie bei den CoV-Impfstoffen – die Gefahr, dass sich reiche Länder den Großteil der Liefermengen im Voraus sichern könnten und ärmere Länder erneut das Nachsehen haben.