Australiens Bienenimport in Gefahr

Australische Bienenzüchter fürchten angesichts der Pandemie um die Zukunft ihrer Tiere. Auf dem Kontinent gibt es noch keine Varroamilben, die ganze Bienenvölker vernichten können. Folglich haben diese keine Resistenz gegen den Schädling entwickelt.

Eine gewisse Abwehr besitzen aber einige europäische Bienenvölker – sie weisen ein VSH-Merkmal („Varroa Sensitive Hygiene“) auf.

Um den Genpool der eigenen Bienenvölker zu stärken, importiert Australien Bienenköniginnen aus Europa. Jedoch sorgt die Pandemie auch für ein Problem: Verzögerungen bei der Post.

„Sie kommen tot an, sie kommen gestresst an oder sie kommen einfach gar nicht an“, zitierte der australische Sender ABC zuletzt den Präsidenten des australischen Verbands der Bienenköniginnenzüchter, Richard Sims.

Eine Sendung mit 250 Königinnen sei sieben Tage verschollen gewesen, fast alle seien verendet. Viele Regionen Australiens waren zuletzt monatelang im Lockdown.

Schädlingsbefall kann reduziert werden

Die importierten Bienen seien extrem wichtig, um die australischen Artgenossen gegen die Milben zu wappnen, auch wenn sie noch nicht dort nachgewiesen wurden.

In der Regel hat jeder Bienenstock eine Königin, die als Einzige Eier legt. Die europäischen Königinnen mit VSH-Merkmal sollen auf diese Weise widerstandsfähige Bienenvölker schaffen. Arbeiterinnen mit VSH-Merkmal erkennen von der Milbe befallene Bienenbrut und entfernen diesen Nachwuchs. Der Schädlingsbefall wird somit reduziert.