„Flow“-Theoretiker Csikszentmihalyi gestorben

Der aus Ungarn stammende Psychologe und Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi ist tot. Er starb am Mittwoch 87-jährig in Kalifornien. Csikszentmihalyi gilt als Schöpfer der „Flow“-Theorie. Der Zustand völliger Vertiefung und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit, bei dem das Zeitgefühl weitgehend verloren geht und auch Bedürfnisse wie Hunger hintangestellt werden, war schon zuvor entdeckt und erforscht worden.

Csikszentmihalyi entwickelte aber eine psychologische Theorie daraus und gab 1975 dem Phänomen auch den Namen. Als wesentliche Komponente beschrieb der Psychologe auch das Glücksgefühl während des „Flow“.

„Zeit vergeht wie im Flug“

Er beschrieb den „Flow“ in eigenen Worten einmal so: „Sich ganz auf eine Tätigkeit um ihrer selbst willen einzulassen. Das Ego fällt weg. Die Zeit vergeht wie im Flug. Jede Handlung, jede Bewegung und jeder Gedanke folgt unweigerlich auf den vorhergehenden wie beim Spielen von Jazz. Dein ganzes Wesen ist involviert, und du setzt deine Fähigkeiten bis zum Äußersten ein.“

Fokus auf innere Motivation

In späteren Werken konzentrierte sich der mehrfach ausgezeichnete Forscher auf die Fragen der Motivation bei Herausforderungen. Dabei belegte er in Studien, dass intrinsische Motivation, also eine Motivation, die aus einem selbst kommt und nicht von außen durch potenzielle Belohnung oder Bestrafung entsteht, nicht nur zielgerichteter ist, sondern auch bei bestandenen Herausforderungen glücklicher macht. Csikszentmihalyi galt daher auch als führender Vertreter der Strömung der „Positiven Psychologie“.

Der aus einer ungarischen Diplomatenfamilie stammende Csikszentmihalyi kam 1934 in Rijeka (damals Königreich Italien, heute Kroatien) zur Welt. Seine Familie zog dann nach Rom. 22-jährig wanderte er in die USA aus und studierte an der Universität von Chicago, an der er später Professor wurde. Seine Ehefrau Isabella Selega veröffentliche als Psychologin mehrere Werke mit ihm, auch seine Söhne Mark und Christopher folgten in die akademische Welt und sind Universitätsprofessoren.