Microsoft meldet neue Welle russischer Hackerangriffe

Microsoft meldet eine neue Welle von Hackerangriffen aus Russland. Die dort ansässige Gruppe Nobelium habe in den USA die Computersysteme von Hunderten Unternehmen und Organisationen ins Visier genommen, teilte der weltgrößte Softwarehersteller mit. Attackiert worden seien zuletzt vor allem Anbieter und Dienstleister im Bereich Cloud-Computing.

Die Angriffe auf diese Branche seien Teil einer größeren Kampagne, erklärte Microsoft in einem auf gestern datierten Blogeintrag. Das Unternehmen habe von Anfang Juli bis zum 19. Oktober über 600 Kunden darüber informiert, dass sie Ziel eines Hackerangriffs geworden seien.

Steigende Zahl an Angriffen

Auf die von Microsoft erwähnte Hackergruppe Nobelium wurde zuletzt bereits eine großangelegte Attacke zurückgeführt, die dem US-Softwarehersteller SolarWinds galt. Vor allem in den USA kämpfen Staat und Wirtschaft seit einiger Zeit gegen eine Vielzahl von Angriffen mit Erpressungssoftware (Ransomware).

Dabei werden die Daten der angegriffenen Systeme verschlüsselt. Für eine Wiederfreigabe verlangen die Hacker oft Zahlungen in Kryptowährung. Das FBI macht REvil, eine andere Hackergruppe mit mutmaßlichem Sitz in Russland, für eine Attacke auf den weltgrößten Fleischkonzern JBS verantwortlich. Dabei wurden elf Millionen Dollar erpresst.

„Alarmstufe Rot“ in Deutschland

Auch in Deutschland herrsche mittlerweile „Alarmstufe Rot“, was Ransomware-Angriffe betreffe, befand zuletzt Arne Schönbohm, Präsident der deutschen IT-Sicherheitsbehörde BSI. Aktuell wird jede Woche die IT mindestens einer deutschen Stadtverwaltung bzw. Kreisbehörde durch Verschlüsselungserpresser lahmgelegt.

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