Drogenboss „El Chapo“ Guzman kämpft gegen Urteil

Wegen angeblichen Fehlverhaltens von Geschworenen während des Prozesses gegen Joaquin „El Chapo“ Guzman geht der frühere mexikanische Drogenboss gegen sein Urteil vor.

Ein Anwalt argumentierte gestern vor einem Gericht in New York, Jurymitglieder hätten während des Verfahrens entgegen den Anweisungen der Richter und ihren eigenen Aussagen Medienberichte über Guzman gelesen, wie die Zeitung „New York Daily News“ berichtete. Bei diesen Berichten sei es um Vorwürfe gegen „El Chapo“ wegen sexuellen Missbrauchs gegangen, die nicht Gegenstand des Prozesses gewesen seien und die Juroren möglicherweise beeinflusst hätten.

Ex-Anführer des mächtigen Sinaloa-Kartells

„El Chapo“, 25 Jahre lang Anführer des mächtigen Sinaloa-Kartells in Mexiko, sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat Colorado. Ein Gericht in New York hatte ihn im Juli 2019 zu lebenslanger Haft plus 30 Jahre verurteilt. Eine Jury befand den heute 64 Jahre alten Guzman in einem der größten Drogenprozesse der US-amerikanischen Geschichte in allen zehn Anklagepunkten für schuldig – darunter Beteiligung an einer verbrecherischen Organisation, Herstellung und internationale Verbreitung von Kokain und Heroin sowie Geldwäsche und Schusswaffengebrauch.