Sudan: Regierungschef offenbar zurück in eigenem Haus

Nach dem Putsch im Sudan ist der gestürzte Ministerpräsident Abdullah Hamduk wieder zurück in seinem Haus in der Hauptstadt Khartum. Das berichtet heute die Nachrichtenagentur AP und beruft sich auf eine anonyme Quelle im Militär.

Das Haus sei „unter strenger Bewachung“, so der Beamte laut AP. Zuvor hieß es noch, dass Hamduk in der Residenz des höchsten Militärs, General Abdel Fattah al-Burhan, festgehalten werde. Man habe Hamduk zu seiner eigenen Sicherheit in die Residenz gebracht, sagte Burhan während einer Ansprache heute. „Er ist bei mir zu Hause.“

Hamduk soll auch das Recht haben, sich frei zu bewegen. Unklar ist, ob das auch jetzt, wo er offenbar zurück in seinem Zuhause ist, gilt. Der Verbleib Hamduks, der seit August 2019 gemeinsam mit Burhan an der Spitze einer Übergangsregierung stand, war nach der Machtergreifung des Militärs tags zuvor erst unklar.

Laut einer Mitteilung des Informationsministeriums wurde er von Angehörigen des Militärs an einen unbekannten Ort verschleppt. Daraufhin hatten unter anderem Deutschland, die USA und die Vereinten Nationen die sofortige Freilassung Hamduks gefordert.

Das Büro Hamduks kündigte unterdessen an, man werde mit Protesten und zivilem Ungehorsam Widerstand gegen den Umsturz leisten. Die Mitteilung erschien auf der Facebook-Seite des Informationsministeriums.

Nach dem Militärputsch reißen die Proteste nicht ab: „Eine Rückkehr in die Vergangenheit ist keine Option“, riefen die Demonstrierenden, die trotz des gewaltsamen Vorgehens der Armee landesweit auf die Straße gingen. Der UNO-Sicherheitsrat will zu einer Dringlichkeitssitzung zur Lage in dem nordostafrikanischen Land zusammenkommen.