Mehr als 100 Tote bei Kämpfen in Somalia

Bei mehrtägigen Gefechten zwischen Regierungstruppen und Islamisten sind im ostafrikanischen Somalia mehr als 100 Menschen gestorben und 200 weitere verletzt worden. Rund 100.000 Menschen seien aufgrund der Gewalt aus der Stadt Guriel im Zentrum des Landes geflohen, sagte Bezirkskommissar Anas Abdi heute. Häuser und Gesundheitszentren seien demnach zerstört worden, hieß es.

Die Regierung habe die Kontrolle über die politisch und wirtschaftlich strategische Stadt wiedergewonnen, nachdem diese vor knapp einem Monat von der Ahlu Suna Waljama’a eingenommen worden war, so Abdi. Die Kämpfer und ihre Anführer seien über Nacht geflohen, hieß es.

Zahlreiche Interessengruppen

Nach Angaben der Regionalregierung habe die Sufistenmiliz die für kommenden Monat angesetzten Wahlen beeinflussen wollen. In Somalia, das seit Jahrzehnten von schweren Krisen geplagt ist, sollen im November Parlaments- und anschließend auch Präsidentschaftswahlen stattfinden.

Die Amtszeit des amtierenden Präsidenten Abdullah Farmajo war im Februar abgelaufen, die Wahl aber aufgrund von Streit etwa um Wahlprozedere verschoben worden. Seitdem kommt es immer wieder zu Spannungen und Konflikten zwischen zahlreichen Interessengruppen.