EU prüft Arm-Übernahmepläne von Nvidia genau

Rückschlag für den US-Grafikkartenspezialisten Nvidia: Die EU-Kommission nimmt die von Nvidia geplante 54 Milliarden Dollar schwere Übernahme des britischen Chipentwicklers Arm genauer unter die Lupe.

„Während Arm und Nvidia nicht direkt miteinander in Konkurrenz stehen, ist das geistige Eigentum von Arm ein wichtiger Bestandteil von Produkten, die mit denen von Nvidia konkurrieren“, erklärte heute Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Als Beispiele nannte sie Datenzentren und Anwendungen in der Automobilindustrie. Die Übernahme könnte den Zugang zu geistigem Eigentum von Arm beeinträchtigen. Die Kommission will nun bis zum 15. März entscheiden, ob sie grünes Licht gibt.

Zugeständnisse reichen nicht

Nvidia hatte der EU für die kartellrechtliche Genehmigung unlängst Zugeständnisse angeboten. Bereits im Vorfeld hatte der US-Konzern erklärt, er wolle Arm als einen neutralen Technologiezulieferer erhalten, um Bedenken von Kunden auszuräumen. Insidern zufolge reichen die Zugeständnisse der Kommission aber nicht aus, die auch höhere Preise befürchtet. Die britische Wettbewerbsbehörde prüft die geplante Übernahme ebenfalls.

Vor rund einem Jahr hatte Nvidia angekündigt, Arm vom japanischen Technologieinvestor Softbank zu übernehmen. In der Branche sorgte das für einen Aufschrei. Arm gilt bisher als neutraler Akteur, der an verschiedene Unternehmen wie Qualcomm, Samsung Electronics und Apple Patente verkauft. Fast jedes Smartphone und Millionen anderer Geräte verfügen über lizenzierte Arm-Prozessoren.