Russland nun eine Woche im bezahlten Urlaub

Wegen weiter steigender Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus hat in Russland eine arbeitsfreie Woche begonnen. Präsident Wladimir Putin hatte vergangene Woche für das ganze Land bezahlten Urlaub von heute bis 7. November ausgerufen. Die CoV-Zahlen stiegen derweil erneut auf neue Höchstwerte. Die Behörden verzeichneten heute 40.251 neue Fälle.

Der Kreml verwies auf Warnungen von Epidemiologen, die sich besorgt über Reisepläne vieler Russen und Russinnen während der Urlaubstage gezeigt hätten. Laut Umfragen will rund ein Drittel der Bevölkerung die arbeitsfreie Zeit nutzen, um zu verreisen.

Russland hatte bis auf einen kurzen Lockdown zu Beginn der Pandemie weitgehend auf landesweite Maßnahmen verzichtet und stattdessen auf die Entwicklung und Anwendung eigener Impfstoffe, darunter „Sputnik V“, gesetzt. Impfungen sind seit Monaten frei erhältlich und dennoch sind nach Regierungsangaben nur 32,5 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

Die regionalen Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Bekämpfung der Pandemie unterscheiden sich sehr stark. In der Hauptstadt Moskau gelten seit dieser Woche die bisher strengsten Bestimmungen, unter anderem mussten alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte schließen.

Den russischen Behörden wird allgemein vorgeworfen, die Pandemie herunterzuspielen. So gibt es etwa regelmäßig deutliche Diskrepanzen zwischen den CoV-Zahlen der Regierung und jenen der Statistikbehörde Rosstat. Letztere gab gestern für den Monat September eine fast doppelt so hohe Zahl von CoV-Toten aus wie die Regierung. Laut Rosstat starben im September 44.265 Menschen infolge einer Ansteckung mit dem Coronavirus.