Unklarheit über britischen Fischkutter in Le Havre

Im Fischereistreit zwischen Großbritannien und Frankreich herrscht Unklarheit über das Schicksal des festgesetzten britischen Fischkutters. Der britische Umweltminister George Eustice sagte heute Früh gegenüber dem Sender Sky, Frankreich habe das Schiff seines Wissens nach freigegeben.

Dagegen sagte ein leitender Mitarbeiter der Eigentümerfirma Macduff Shellfish wenig später der Nachrichtenagentur Reuters, nach seinem Kenntnisstand werde der Kutter noch mindestens bis zur morgigen Anhörung im Hafen des französischen Küstenorts Le Havre festgehalten. Schiffsnavigationsdaten zeigten ebenfalls an, dass sich der Kutter „Cornelis Gert Jan“ weiterhin in Le Havre befand.

Keine Annäherung in Rom

In dem Streit geht es um Fischereirechte nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Frankreich wirft der Regierung in London vor, dass französische Fischer nicht die garantierten Lizenzen erhalten hätten, um in britischen Gewässern ihre Netze auswerfen zu können.

Mittwoch letzter Woche hatte Frankreich den britischen Kutter festgesetzt und ein zweites Boot verwarnt, weil beide Schiffe ohne Lizenz in französischen Gewässern unterwegs gewesen sein sollen.

Nachdem es am Wochenende am Rande des G-20-Gipfels in Rom noch keine Annäherung gegeben hatte, erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gestern Abend, sein Land werde angedrohte Handelssanktionen zunächst nicht umsetzen, um den Unterhändlern mehr Zeit für neue Lösungsvorschläge einzuräumen. Umweltminister Eustice sagte, die britische Regierung begrüße diesen Schritt