Jugendliche vor einem Laptop
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Aufklärung für Junge

Wissen über Impfung als Wellenbrecher

„Breaking the Wave“, also die rasant wachsende vierte Welle des Coronavirus zu brechen – oder zumindest dazu beizutragen –, ist Ziel einer am Donnerstag startenden achtteiligen Webinarreihe von Jugendrotkreuz und Bildungsministerium. Gelingen soll das durch das Vermitteln von Wissen und Fakten sowie den Informationsaustausch zwischen Jugendlichen, Lehrpersonal, Eltern und Fachleuten.

Auslöser für das Projekt waren die stark steigenden Neuinfektionen und die stagnierende Impfbereitschaft – mit Stand 2. November waren lediglich 62,6 Prozent der Gesamtbevölkerung grundimmunisiert, also doppelt geimpft bzw. genesen und einmal geimpft.

Bei den Schülerinnen und Schülern sind laut Daten der Statistik Austria, die im Auftrag des Bildungsministeriums erhoben wurden, zwischen 22 Prozent (Zwölfjährige) und 60 Prozent (18-Jährige und älter) grundimmunisiert. Insgesamt beträgt die Impfquote bei Schülerinnen und Schülern ab zwölf Jahren 43 Prozent – wobei es große Unterschiede nach dem jeweiligen Schultyp gibt.

Grafik zur Impfung der Schüler
Grafik: ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Kampf gegen „Fake News“

„Wir erleben immer wieder, dass beim Thema CoV-Schutzimpfung große Verunsicherung bei Jugendlichen und Eltern herrscht. Umso wichtiger ist es, mit Fakten gegen ‚Fake News‘ anzukämpfen. Unsere Webinare sollen ein Wellenbrecher sein und in der Informationsflut für mehr Klarheit sorgen“, sagte Renate Hauser, Leiterin des Österreichischen Jugendrotkreuzes.

Ähnlich äußerte sich ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann: „Mit der Webinarreihe werden wir einen Beitrag zur Bekämpfung der leider noch immer zahlreich vorhandenen Mythen und Falschmeldungen rund um die Pandemie leisten können. Das Ziel ist klar: Mit Fakten und empirischen Daten sollen ‚Fake News‘ entkräftet und Schülerinnen und Schüler zu selbstständigen und qualifizierten Entscheidungen befähigt werden.“

Bis zu 160.000 Teilnehmende

Bis zu 20.000 Personen können pro Termin an dem Webinar teilnehmen, insgesamt also bis zu 160.000. Teils sind die Zielgruppen Kinder und Jugendliche, teils Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen. Die erste virtuelle Fragestunde richtet sich an Jugendliche direkt und beginnt am Donnerstag um 17.00 Uhr – bewusst außerhalb der Schulzeit. Die folgenden sieben Termine finden im Wochenrhythmus statt, der letzte ist für 20. Dezember anberaumt.

An dem Projekt beteiligen sich zahlreiche Testimonials und Fachleute. Virologe Andreas Bergthaler übernimmt die Moderation der ersten Veranstaltung, an der ZIB2-Moderator Armin Wolf und die Immunologin Birgit Weinberger von der Universität Innsbruck teilnehmen. Um möglichst viele Bevölkerungsgruppen zu erreichen, werden einige Termine der Veranstaltungen in Arabisch, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Türkisch und in Farsi abgehalten.

Jugendliche mit Schutzmasken vor einem Schulgebäude
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Die Webinare sollen für mehr Klarheit in der Informationsflut sorgen

Impfung als Schutzmittel

„Kinder und Jugendliche spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen das Coronavirus. Sie haben vor allem zu Beginn der Pandemie viel getan, um Risikogruppen zu schützen. Jetzt geht es darum, sie zu schützen“, sagte Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer.

Auf der Website des Projekts ist zu lesen: „Die Covid-19-Pandemie hat unseren Alltag auf den Kopf gestellt, die Auswirkungen waren besonders im Bildungssystem stark spürbar. Geschlossene Klassenräume und Fernunterricht verlangten allen Beteiligten viel Rücksicht und Solidarität ab. Anders als im Herbst letzten Jahres gibt es heuer ein Schutzmittel vor einer erneuten Welle: die Impfung. Ein Thema, das auch abseits des Klassenraums polarisiert und viel Aufklärung bedarf. “