Ranghoher Taliban-Kommandeur in Kabul getötet

Bei dem Angriff gestern auf ein Militärkrankenhaus in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist auch ein ranghoher Taliban-Kommandeur getötet worden. Hamdullah Mokhlis sei bei einem Feuergefecht mit den Angreifern getötet worden, sagte ein Sprecher der Taliban heute. Mokhlis war gleich nach den ersten Meldungen über den Anschlag zum Krankenhaus geeilt.

Mokhlis war Mitglied des berüchtigten Hakkani-Netzwerks und ein Anführer der Taliban-Spezialeinheit Badri 313 in Kabul. Er ist der ranghöchste Vertreter der Taliban, der seit der Machtübernahme der radikalislamischen Miliz in Afghanistan im August getötet wurde.

IS-Ableger bekennt sich zu Angriff

Bei dem Anschlag waren laut Angaben aus dem Gesundheitsministerium der Taliban mindestens 19 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Ein Vertreter der Taliban teilte mit, der Angriff sei von einem Selbstmordattentäter eingeleitet worden.

Dieser sei auf einem Motorrad unterwegs gewesen und habe sich am Eingang des Spitals in die Luft gesprengt. Mehrere andere Angreifer hätten dann die Klinik gestürmt.

Der afghanische Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS-K) bekannte sich zu dem Anschlag. Der IS-K schrieb auf Telegram, dass „fünf IS-Kämpfer gleichzeitig und koordiniert Anschläge“ auf das Krankenhaus verübt hätten. Seit der Machtübernahme der Taliban wurde Afghanistan von einer Reihe von Anschlägen erschüttert. Zu früheren Angriffen hatte sich ebenfalls der IS-K bekannt, der mit den neuen Machthabern rivalisiert.