Ägyptens Regierung zieht in neue Verwaltungshauptstadt

Die ägyptische Regierung will im nächsten Monat mit dem Umzug aus Kairo in die neue Verwaltungshauptstadt des Landes beginnen. Die Vorbereitungen seien abgeschlossen, teilte ein Sprecher der Präsidentschaft heute mit.

Zunächst soll es eine sechsmonatige „Probezeit“ im neuen Verwaltungssitz 50 Kilometer östlich von Kairo geben. Bis wann alle Ministerien, Regierungsabteilungen und Botschaften verlegt sein sollen, blieb offen.

Ägypten hatte den Bau der bisher noch namenlosen Verwaltungshauptstadt bereits 2015 angekündigt. Der Umzug soll nach offiziellen Angaben mehr als 40 Milliarden Euro kosten. Die neue Stadt soll vom Aussehen Kairos Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts inspiriert worden sein.

Für Präsident Abdel Fattah al-Sisi, der das Land seit 2014 mit eiserner Hand regiert, ist das neue Verwaltungszentrum das größte in einer ganzen Reihe von Großprojekten. Kritiker glauben, dass sich die die autoritäre Regierung in der Provinz besser vor dem Volk und dessen Zorn geschützt fühlt. Allerdings sollen irgendwann auch Millionen Menschen in die neu errichtete Metropole ziehen.