Allianz zu Kohleausstieg auf UNO-Klimagipfel ohne China, USA

Auf dem Weltklimagipfel im schottischen Glasgow hat eine Zusage zum Ausstieg aus der Kohleenergie die Unterstützung wichtiger Länder wie Chinas und der USA verfehlt. Trotzdem sprach der britische Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng heute von einem „Meilenstein“. Er verkündete, „das Ende der Kohle“ sei in Sicht.

Wie die Regierung des Gastgeberlandes weiter mitteilte, sagten 18 Staaten erstmals zu, den Betrieb ihrer Kohlekraftwerke auslaufen zu lassen und nicht in neue zu investieren. Darunter sind Staaten wie Polen, Vietnam und Chile.

Bedeutende Nutzer halten an Kohle fest

Mehr als 40 Länder bekannten sich zu einem kompletten Ausstieg aus der Kohle in den 2030er Jahren für große Volkswirtschaften und in den 2040er Jahren im Rest der Welt. Bedeutende Kohlenutzer wie China, die USA, Indien und Australien schlossen sich der Vereinbarung jedoch nicht an. Die Energiegewinnung durch Kohle ist der größte Einzelfaktor bei der Erderhitzung.

Scharfe Kritik von Greenpeace

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die Vereinbarung als unzureichend. „Das Kleingedruckte scheint den Ländern erheblichen Spielraum zu geben, um ihr eigenes Ausstiegsdatum zu wählen, trotz der schillernden Überschrift“, sagte Delegationsleiter Juan Pablo Osornion der BBC.

Begrüßt wurde hingegen das Vorhaben von mehr als 20 Ländern und Institutionen, die Finanzierung fossiler Brennstoffe zu beenden und stattdessen in grüne Energien zu investieren.

Mexiko sieht „Scheinheiligkeit“

Mexikos Präsident Andres Manuel Lopez Obrador warf den Teilnehmern indes „Scheinheiligkeit“ vor. Die mächtigsten Staaten der Welt trieben ihre Treibstoffproduktion in die Höhe, während sie gleichzeitig Gipfel zum Umweltschutz abhielten, sagte Lopez Obrador gestern (Ortszeit) in Mexiko-Stadt. „Und dann reisen sie auch noch in Privatflugzeugen an.“ Lopez Obrador selbst nimmt nicht an der Klimakonferenz teil.