Impfwillige vor einem Impfbus in Wien
APA/Herbert Neubauer
Vor Verschärfungen

Merklicher Anstieg bei Impfungen

Die rapide ansteigenden Infektionszahlen und der bevorstehende Ausschluss Ungeimpfter von Gastronomie und Freizeiteinrichtungen lassen die Zahl der Erstimpfungen wieder steigen. Allein am Samstag sind fast 32.000 Impfungen durchgeführt worden, jede dritte davon ein „Erststich“. Inklusive der Auffrischungsimpfungen gab es diese Woche schon über 213.000 Impfungen – so viele wie zuletzt Anfang August.

Bei den meisten am Samstag durchgeführten Impfungen handelt es sich um „Booster-Impfungen“ (17.113), wie aus den Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Hier wurde also der bestehende Impfschutz aufgefrischt. Weitere 4.300 Personen haben sich am Samstag den zweiten Stich abgeholt (auch davon wohl ein Teil Auffrischungsimpfungen nach einer Impfung mit Johnson & Johnson).

Weitere 10.488 Österreicherinnen und Österreicher haben sich am Samstag ihre Erstimpfung geholt. Am meisten waren es mit 2.245 in Wien vor Kärnten mit 2.105, Niederösterreich (1.638) und Tirol (1.460). In Oberösterreich, dem Land mit der geringsten Durchimpfung in Österreich, waren es 1.150 Erststiche.

Allerdings hatte es schon am Freitag – also noch vor der offiziellen Ankündigung der ab Montag geplanten 2-G-Regel – einen deutlichen Anstieg der Impfungen gegeben. Unter anderem wurden am Freitag 17.011 Erstimpfungen verabreicht. Insgesamt sind diese Woche somit mehr Impfungen durchgeführt worden als in jeder anderen Woche seit der ersten August-Woche.

Damals waren es 262.341 Impfungen, nun (noch ohne Sonntag) verzeichnet das Impfregister 213.406 Impfungen. Davon war gut ein Viertel Erstimpfungen (62.720) – so viele wie seit Ende Juli nicht mehr. Der Großteil entfiel diese Woche aber auf Drittstiche (113.350).

65 Prozent mit Impfzertifikat

Auffrischungsimpfungen sind insbesondere bei Risikogruppen, Älteren und exponierten Gruppen wichtig – nicht zuletzt deshalb, weil bei diesen die Grundimpfung im Regelfall am frühesten erfolgte und der Schutz mit zunehmender Zeit abnimmt. Gleichwohl bringt das Österreich dem Ziel, die im Vergleich zu westeuropäischen Ländern niedrige Impfquote anzuheben, nur langsam näher.

Insgesamt verfügen in Österreich 65 Prozent der Bevölkerung über ein gültiges Impfzertifikat. Am höchsten ist die Durchimpfung in den Bezirken Oberpullendorf (Burgenland) und Mistelbach (NÖ) mit über 74 Prozent. Schlusslichter sind die Bezirke Braunau (OÖ) mit 53 und Spittal an der Drau (Kärnten) mit knapp 56 Prozent geimpfter Bevölkerung.

Auch in den Nachzüglerländern wurde am Wochenende aber erhöhte Impfbereitschaft registriert: In Kärnten bildeten sich bei den anmeldungsfreien Impfmöglichkeiten in Einkaufszentren in Klagenfurt und Villach lange Schlangen, auch in den Impfstraßen des Landes herrschte reger Betrieb – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Das Land Salzburg stellt sich nach dem sprunghaft gestiegenen Interesse jetzt auf fünfmal so viele Impfungen wie bisher ein. Konkret auf 10.000 Impfungen pro Woche – aufgestockt werden könnte auf 25.000. Gemeinsam mit Rotem Kreuz und den Impfordinationen können Termine in ganz Salzburg angeboten werden. Auch viele Ärzte beteiligen sich mit ihren Praxen an Salzburgs „Einfach Impfen“-Kampagne und bieten den Stich ohne Termin an – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Zunahme quer durch das Land

Stark zugenommen hat das Interesse an Impfungen in den letzten Tagen auch in Tirol. Drei Viertel der Impfungen seien Erstimpfungen, aber auch Zweit- und Drittimpfungen würden wieder vermehrt durchgeführt, hieß es vom Land Tirol – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Die Zahl der gebuchten und verabreichten Impfungen ist auch in Oberösterreich in den vergangenen Tagen rasant angestiegen. Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang der täglich gebuchten Impftermine von knapp 3.000 auf über 1.000 Ende Oktober stieg deren Zahl bis Ende dieser Woche stark. Am Freitag wurden fast 8.000 Anmeldungen registriert. Angesichts der „sehr erfreulichen, ansteigenden Trendbewegungen“ bestätigte der Krisenstab des Landes „intensive Vorbereitungen, um die Impfkapazitäten noch weiter auszubauen“ – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Selbst im Burgenland, Österreichs Vorreiter punkto Impfungen, wurden am Wochenende deutlich mehr Erststiche registriert. Man merke einerseits den Einfluss der kommenden 2-G-Regel, andererseits habe es bereits in den letzten Wochen einen Zuwachs bei den Erstimpfungen gegeben. Grund dürften die Verschärfungen am Arbeitsplatz, aber vor allem auch die Impflotterie im Burgenland sein – mehr dazu in burgenland.orf.at. Lange Schlangen vor Impfbussen gab es zudem in Niederösterreich – mehr dazu in noe.ORF.at