UNO fordert von Äthiopien Freilassung ihrer Beschäftigten

Die Vereinten Nationen haben von Äthiopien die sofortige Freilassung von mehr als einem Dutzend UNO-Beschäftigten verlangt. Insgesamt seien in der Hauptstadt Addis Abeba ohne Nennung von Gründen 22 lokale Beschäftigte verschiedener UNO-Agenturen festgesetzt worden, sagte Sprecher Stephane Dujarric heute in New York. Davon befänden sich 16 noch immer in Gewahrsam. „Es ist zwingend erforderlich, dass sie freigegeben werden.“

Im Konflikt zwischen der äthiopischen Zentralregierung und Rebellen aus dem Norden des Landes gibt es seit Monaten auch steigende Spannungen zwischen den Vereinten Nationen und der Führung von Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed. Vor einigen Wochen wurden in einer beispiellosen Aktion sieben UNO-Mitarbeiter ausgewiesen. Generalsekretär Antonio Guterres warf Äthiopien vor, damit gegen das Völkerrecht zu verstoßen.

Der Konflikt mit der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), der vor etwa einem Jahr begann, hat sich mittlerweile auf weitere Landesteile ausgeweitet. Gemeinsam mit Rebellen der Oromo Liberation Army (OLA) rückt die TPLF auf Addis Abeba vor. Mit knapp 115 Millionen Einwohnern ist Äthiopien in Afrika das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung. Der Vielvölkerstaat galt lange als Stabilitätsanker der Region.