Zahlreiche Klagen nach tödlichem Festivalunglück in Houston

Nach dem Festivalunglück im texanischen Houston mit acht Toten und vielen Verletzten kommt auf US-Rapper Travis Scott und die Veranstalter eine Klagewelle zu. Verletzte Konzertgänger und Hinterbliebene der Opfer hätten mehr als ein Dutzend Klagen eingereicht, berichtete der Sender CNN gestern.

Rund 50.000 Menschen hatten Freitagnacht (Ortszeit) das Astroworld-Festival besucht, als bei einem Auftritt des Rappers Scott im dicht gedrängten Publikum Panik ausbrach und Menschen zu Tode gedrückt wurden. Unter den Toten waren auch zwei Teenager.

Konzert zu spät abgebrochen?

Zu den Klägern gehöre ein Neunjähriger, der mit schweren Verletzungen im Krankenhaus liegt, berichtete das Promiportal TMZ.com. Laut einer Mitteilung des Bürgerrechtsanwalts Benjamin Crump war der Bub fast zu Tode getrampelt worden. Seine Tante sagte im Interview des Senders NBC, dass die Veranstaltung eine „Todesfalle“ gewesen sei. Der Bub sei auf den Schultern seines Vaters gesessen, doch der sei in dem Gedränge ohnmächtig zusammengebrochen, das Kind sei zu Boden gefallen.

Augenzeugen stellten schockierende Videos des Chaos ins Netz. Ein Clip zeigt ein Mädchen, das hilfesuchend auf eine Plattform für Kameraleute klettert und verzweifelt schreit, dass vor der Bühne Menschen sterben würden. Scott und den Veranstaltern wird unter anderem vorgeworfen, dass es zu wenig Sicherheitsvorkehrungen gegeben habe und das Konzert zu spät abgebrochen worden sei.

Scott hatte sich am Samstagvormittag (Ortszeit) auf Twitter zu dem Unglück geäußert. „Ich bin völlig am Boden zerstört über das, was letzte Nacht passiert ist“, schrieb der Rapper. Die Polizei in Houston habe seine volle Unterstützung. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf Scotts Sprecher, dass der Musiker die Kosten für die Beerdigungen der Unglücksopfer übernehmen wolle.