Klimagipfel: Abschlusserklärung ruft zu Kohleausstieg auf

Ein neuer Entwurf der Abschlusserklärung für die Weltklimakonferenz COP26 ruft die etwa 200 Staaten dazu auf, den Ausstieg aus der Kohle zu beschleunigen und auch Subventionen für Kohle, Gas und Öl zu streichen.

Weiter heißt es in dem heute Früh veröffentlichten Dokument, dass der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase schnell, stark und nachhaltig gedrosselt werden muss, und zwar um 45 Prozent bis 2030 und auf netto null bis zur Mitte des Jahrhunderts. Anders lasse sich die Erderwärmung nicht wie angestrebt auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzen.

Die Staaten werden daher aufgefordert, bis Ende 2022 ihre bei der UNO eingereichten nationalen Pläne zum Klimaschutz für die Zeit bis 2030 „zu überprüfen und zu stärken“. Weiter heißt es, man sei „alarmiert und besorgt“, dass menschliche Aktivitäten schon jetzt den Planeten um etwa 1,1 Grad aufgeheizt hätten und die Folgen schon in jeder Region spürbar seien. Betont wird auch die Dringlichkeit. Die Industriestaaten werden in dem Dokument aufgefordert, ihre Gelder für die Klimaanpassung „mindestens zu verdoppeln“.

Österreich dabei

24 Staaten, sechs große Autohersteller sowie einige Städte und Investoren wollen sich unterdessen auf ein Enddatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennermotor festlegen, wie der britische Gastgeber des Klimagipfels heute mitteilte.

Zu den Unterzeichnern gehört auch Österreich. „Das ist ein wichtiger Hebel dafür, den Verkehr zu dekarbonisieren und unsere Klimaziele zu erreichen“, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) zu der Initiative. Für Gewessler ist der Verkehr ein entscheidender Sektor beim Klimaschutz.

Deutschland findet sich indes nicht auf der Erklärung. Der geschäftsführende Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte dem Vorstoß zuvor jedoch schon eine Absage erteilt. „Der fossile Verbrenner wird 2035 auslaufen. Die Verbrennertechnologie wird aber weiterhin gebraucht“, sagte Scheuer vor Journalisten. Zu den beteiligten Unternehmen gehören der britischen Mitteilung zufolge Mercedes, Ford und General Motors.

Kritik von Greenpeace

Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan kritisierte den Entwurf scharf, er sei kein Plan zur Lösung der Klimakrise. Es sei vielmehr eine höfliche Bitte, dass die Staaten „vielleicht, wenn möglich“ im nächsten Jahr mehr tun. „Die Verhandler sollten gar nicht erst darüber nachdenken, diese Stadt zu verlassen, ohne einen Deal geschlossen zu haben, der den Herausforderungen gerecht wird.“