Verhärtete Fronten bei KV-Verhandlungen im Handel

Bei der dritten Runde der KV-Verhandlungen für die 430.000 Angestellten und Lehrlinge im Handel hat es heute bisher keine Annäherung zwischen den Sozialpartnern gegeben. Die Verhandlungen sind um 11.00 Uhr in der Wirtschaftskammer in Wien gestartet.

Die Arbeitnehmervertreter fordern ein kräftiges Gehaltsplus und Verbesserungen für Teilzeitbeschäftigte und für Nachtarbeit. Die Arbeitgeber verweisen auf die coronavirusbedingt schwierige Lage für viele Händler.

WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik wartet noch auf eine konkrete Gehaltsplusforderung der Gewerkschaft. Die Arbeitnehmervertreter wollen zuerst über das Rahmenrecht verhandeln und dann erst über die Gehälter. Man könne nur über ein Gesamtpaket verhandeln, sagte Trefelik. Die Nachtarbeit sei nur ein Teil des komplexen Zuschlagssystems. Das komplette System gehöre reformiert.

KV-Löhne für Lkw-Fahrer steigen um fünf Prozent

Der Fachkräftemangel in der Transportbranche lässt unterdessen die Löhne für die rund 50.000 Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer kräftig steigen. Die KV-Löhne im Güterbeförderungsgewerbe werden mit 1. Jänner 2022 um 4,96 Prozent erhöht, teilten die Wirtschaftskammer und die Gewerkschaft vida in einer gemeinsamen Aussendung mit. Auch für 2023 und 2024 gibt es eine Einigung. In beiden Jahren soll es jeweils eine KV-Erhöhung geben, bei der auf die jeweilige Jahresinflation 0,5 Prozent aufgeschlagen wird.

Der Lkw-Fahrermangel beschäftigt die Logistikbranche schon seit Längerem, die Pandemie hat die Lage noch einmal verschärft. Der hohe Abschluss soll helfen, Mitarbeiter zu halten und auch neue zu finden.

AMS mit Ausbildungsoffensive

Die Pandemie hat zu einem Mangel an Lkw- und Busfahrern geführt. Um diesem entgegenzuwirken, rief das Arbeitsmarktservice (AMS) gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und der Gewerkschaft vida die Ausbildungsoffensive „AMS-Driver“ ins Leben.

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