Kubanische Opposition hält trotz Verbots an Protesten fest

Die kubanische Opposition hält trotz des Verbots der Behörden an den für Montag geplanten landesweiten Protesten gegen die Regierung fest. Der Hauptorganisator der Proteste, Yunior Garcia, kündigte an, er werde bereits am Sonntag alleine auf einer zentralen Straße in Havanna demonstrieren.

Er wolle für alle Bürger und Bürgerinnen auf die Straße gehen, „denen das Demonstrationsrecht für den 15. November entzogen wurde“, schrieb der Oppositionelle gestern auf Twitter.

Garcia begründete seine Entscheidung mit der drohenden Gewalt durch Sicherheitskräfte bei den geplanten Demonstrationen am Montag. Die oppositionelle Gruppe Archipielago unterstützte die Protestaktion des 39-Jährigen, betonte aber zugleich, dass sie ihren Aufruf zu Protesten in Havanna und anderen Städten des Landes aufrechterhalte.

Proteste sind selten

Proteste sind in Kuba äußerst selten. Zuletzt hatte es im Juli Demonstrationen in rund 40 kubanischen Städten gegeben. Es handelte sich um die größten regierungskritischen Veranstaltungen seit der von Fidel Castro angeführten Revolution 1959.

Die Menschen brachten ihren Unmut über die schlimmste Wirtschaftskrise seit 30 Jahren und die damit einhergehende Strom- und Lebensmittelknappheit zum Ausdruck.

Die Demonstrationen wurden teils gewaltsam niedergeschlagen. Ein Mensch wurde getötet. Die US-Regierung verhängte als Reaktion neue Sanktionen gegen Havanna.