Bundesheer hilft mit mehr Personal bei Contact-Tracing

Das österreichische Bundesheer stockt das Personal auf, das zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie im Einsatz ist: So werden 70 weitere Soldaten ab morgen beim Contact-Tracing, dem Aufspüren von Kontakten infizierter Personen, helfen. Außerdem unterstützen in den nächsten zwei Wochen 100 Logistiker beim Verpacken von PCR-Test-Kits in zwei Spar-Lebensmittellagern, wie Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) heute in einer Aussendung bekanntgab.

Das Bundesheer steht derzeit mit mehr als 1.800 Soldatinnen und Soldaten im Inland im Assistenzeinsatz. Mehr als 409 davon helfen bei gesundheitsbehördlichen Aufgaben und helfen beim Contact-Tracing. Nun kommen 70 weitere dazu. Zusätzlich betreibt das Bundesheer auch ein Impfzentrum in Nenzing in Vorarlberg.

Gewerkschaft verärgert

Erbost reagierte die Bundesheergewerkschaft. „Jetzt leben wir bereits zwei Jahre mit dieser Pandemie und die Wirtschaft hatte genug Zeit, sich auf die Umverteilung von speziellen Materialien, wie eben beispielsweise diese PCR-Tests einzustellen; dafür Soldaten als Billigarbeitskräfte zu verwenden anstelle von Angestellten kommt einem Lohndumping gleich“, übte Manfred Haidinger, Präsident der Bundesheergewerkschaft, scharfe Kritik in einer Aussendung.

„Unsere Soldaten sind nicht dazu da, der Wirtschaft noch mehr Profite zukommen zu lassen, wo noch dazu zahlreiche Menschen arbeitslos sind und es für diese Verpackungsaufgaben keine ausgebildeten Fachkräfte braucht.“

Die Gewerkschaft forderte die Einstellung von Dienstleistungen für die Wirtschaft im Rahmen der Pandemie. Darüber hinaus ortet sie mit Blick auf das Wehrgesetz eine mögliche Unrechtmäßigkeit von Assistenzen für Wirtschaftsunternehmen.