Explosion in Liverpool als Terror eingestuft

Die Polizei in Liverpool hat die Autoexplosion mit einem Toten gestern als terroristischen Vorfall eingestuft. Das sagte ein Polizeisprecher heute. Er bestätigte auch, dass die Detonation von einem Sprengsatz ausgelöst wurde. Es gebe Hinweise, dass der Getötete diesen bei sich getragen habe, so der Sprecher weiter.

Der Mann hatte sich den Polizeiangaben zufolge von einem Taxi zu einer Frauenklinik in der nordwestenglischen Stadt bringen lassen. Als das Ziel erreicht war, explodierte der Sprengsatz und setzte das Auto in Brand. Der Fahrer habe sich retten können und sei mit Verletzungen behandelt worden, so der Polizeisprecher weiter. Er sei bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der Fahrgast starb noch an Ort und Stelle.

Im Zusammenhang mit dem Vorfall wurden mehrere Wohnungen durchsucht. Zu den drei gestrigen Festnahmen sei eine weitere hinzugekommen, sagte der Polizeisprecher. Bei den Verdächtigen handle es sich um Männer im Alter zwischen 20 und 29 Jahren. Zu den Hintergründen des Vorfalls konnte die Polizei zunächst noch keine Angaben machen. Auch zu einem möglichen Motiv wollte sich der Sprecher nicht äußern.

Spekulationen, Ziel eines Anschlagversuchs sei womöglich eine Gedenkveranstaltung für Gefallene am Remembrance Sunday gewesen, wollte die Polizei nicht bestätigen. Man sei sich der räumlichen und zeitlichen Nähe zu den Gedenkzeremonien bewusst, aber man könne hier noch keine Verbindung herstellen, so der Polizeisprecher. In diese Richtung werde aber unter anderem auch ermittelt.

Terrorwarnstufe in Großbritannien erhöht

Die Terrorwarnung in Großbritannien wurde unterdessen auf die zweithöchste Stufe erhöht. Das bestätigte die britische Innenministerin Priti Patel. Premierminister Boris Johnson berief im Zuge der Explosion das nationale Sicherheitskabinett COBR ein. Anschläge in Großbritannien gelten der neuen Einschätzung zufolge nun als „sehr wahrscheinlich“.