Spürhunde können CoV von anderen Erregern unterscheiden

Medizinische Spürhunde sind einer Untersuchung zufolge in der Lage, das Coronavirus SARS-CoV-2 mit hoher Genauigkeit von 15 anderen viralen Atemwegserregern zu unterscheiden. Wie die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) heute mitteilte, zeige die Studie eines internationalen Forscherteams unter Leitung der niedersächsischen Hochschule erstmals, dass die Stoffe, die die Tiere bei Coronavirus-Infizierten riechen, spezifisch für SARS-CoV-2 seien.

Den Angaben zufolge riechen die Spürhunde nicht die Viren selbst, sondern flüchtige organische Verbindungen, die bei Stoffwechselvorgängen nach einer Virusinfektion entstehen. Die Forscherinnen und Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse nun in der Fachzeitschrift „Frontiers in Medicine“.

„Es ist bekannt, dass infektiöse Atemwegserkrankungen spezifische flüchtige organische Verbindungen freisetzen können, und diese Studie zeigt, dass Hunde diese einzigartigen Muster flüchtiger organischer Verbindungen von SARS-CoV-2 erkennen können“, teilte Holger Volk, Professor und Leiter der Klinik für Kleintiere der TiHo, mit.

Für die Studie setzten die Forscherinnen und Forscher zwölf Spürhunde ein, die mit inaktivierten Speichelproben von CoV-Patienten trainiert wurden. Den Tieren wurden Speichel- und Abstrichproben sowie Proben von infizierten Zellkulturen vorgesetzt. Darin enthalten waren verschiedene virale Erreger: SARS-CoV-2, aber auch Grippe-Erreger, wie Influenza A und B, das Rhinovirus und andere Coronaviren wie etwa das MERS-Coronavirus. Als Kontrollproben diente Speichel von gesunden Probanden und nicht infizierte Zellkulturen.