Ablehnung für Impfpflicht auch in Tschechien

Nach der britischen hat sich auch die tschechische Regierung gegen eine Impfpflicht nach österreichischem Vorbild positioniert. Die Menschen sollten selbst über ihren Körper entscheiden dürfen, sagte Finanzministerin Alena Schillerova gestern in einer Diskussionssendung im TV-Sender CNN Prima News. Außerdem brauche eine Impfpflicht eine Vorlaufzeit von zwei Jahren, so Schillerova nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK. Diese Zeit habe man aber nicht.

Positiv äußerte sich Schillerova hingegen zu einem Lockdown für Ungeimpfte. Wegen der stark steigenden Infektionszahlen hat auch Tschechien seine Maßnahmen verschärft und stellt ab morgen auf 2-G um. Wirtschaftsbetriebe, Massenveranstaltungen, Restaurants und Beherbergungsbetriebe sind dann nur noch für Geimpfte und Genesene offen.

Ex-Gesundheitsminister Roman Prymula sagte, dass weitere Maßnahmen erforderlich seien. Zur Impfpflicht äußerte er sich zurückhaltend. Es handle sich dabei um eine „sehr heikle Frage“ und eine „politische Entscheidung“. Vizegesundheitsministerin Martin Koziar Vasakova äußerte sich ablehnend. Eine Impfpflicht sei eine „reine Expertenlösung“. „Wir haben es diskutiert, und es ist de facto politisch nicht machbar“, sagte sie in einer Diskussionssendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders CT.