Intensivstation
APA/Barbara Gindl
Coronavirus

Über 600 Patienten auf Intensivstation

Die Belastung auf den Intensivstationen nimmt zu. Am Donnerstag lagen 619 CoV-Infizierte auf Intensivstationen – 41 mehr als am Mittwoch. Zuletzt wurde die 600er-Schwelle mit 611 Intensivpatientinnen und -patienten im April überschritten. Oberösterreich liegt bei der Intensivbettenbelegung knapp an der roten Zone.

Auch die Patienten und Patientinnen, die mit einer CoV-Infektion in den Spitälern österreichweit behandelt werden müssen, nahm weiter zu. Derzeit sind es 3.246. Bereits am Mittwoch erhöhte Oberösterreich die Bettenkapazität auf Stufe vier – das bedeutet eine Aufstockung um 157 Intensivbetten. Die „systemkritische Auslastungsgrenze“ wurde bereits am Samstag überschritten.

Das Land kann maximal 333 intensivmedizinisch betreute Betten zur Verfügung stellen. Am Donnerstag wurden 125 CoV-Intensivpatienten gemeldet. Nach Einschätzung des CoV-Prognosekonsortiums könnte der Peak an benötigten bzw. belegten Intensivbetten bereits erreicht worden sein.

Mit 114 Covid-19-Intensivpatienten wurde am Donnerstag in Niederösterreich die „systemkritische Auslastungsgrenze“ von 33 Prozent der Gesamtkapazität überschritten – mehr dazu in noe.ORF.at. Insgesamt stehen 334 Intensivbetten zur Verfügung. Planbare Eingriffe werden weiterhin verschoben, bei Personalbedarf soll auf Kräfte im Ruhestand zurückgegriffen werden. Fast ein Viertel der seit Anfang 2017 pensionierten Ärztinnen und Ärzte und diplomierten Pflegekräfte hat sich auf Anfrage der Landesgesundheitsagentur bereiterklärt, im Notfall zu helfen.

Unterstützung aus Wien

Allein in Kärnten brauchten zusätzlich elf Patienten intensivmedizinische Betreuung, hieß es am Donnerstag. Damit tritt hier nun ebenfalls Stufe vier in Kraft, weitere ausgewählte Operationen müssen verschoben werden. Auch in Salzburg ist mit 50 Intensivpatienten die bisher genannte Obergrenze von 51 fast erreicht.

In einigen Fällen helfen andere Bundesländer aus. Am Mittwoch traf bereits die erste Covid-19-Intensivpatientin aus Salzburg per Hubschrauber in Wien ein. Es sollen drei weitere folgen – mehr dazu in wien.ORF.at. Wien verlieh zudem drei ECMO-Geräte an Niederösterreich. Damit wird Blut des Patienten außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert und zurückgeführt. Wien könne das aus einer im vergangenen Jahr angeschafften Notfallsreserve bewerkstelligen, hieß es vom Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Keine rasche Entspannung in Spitälern erwartet

Wie erst am Mittwoch präsentierte Zahlen aus dem Gesundheitsministerium zeigen, hatten fast drei Viertel (rund 73 Prozent) der Intensivpatienten entweder keine oder eine unvollständige Impfung. Bei den Spitalspatienten ist mehr als die Hälfte gar nicht oder nicht ausreichend geimpft.

Das CoV-Prognosekonsortium geht in seiner aktuellen Einschätzung von einer beginnenden Stagnation der Neuinfektionen auf hohem Niveau aus. Es gebe aber aufgrund der Überlastung der Testinfrastruktur und der Kontaktpersonenverfolgung Unsicherheiten.

Aufgrund des Zeitverzugs zwischen Ansteckung und Hospitalisierung gehen die Experten und Expertinnen davon aus, dass in den kommenden 14 Tagen „noch nicht mit einer Entspannung in den Spitälern zu rechnen und ein weiterer Anstieg des ICU-Belags (Intensivstation, Anm.) wahrscheinlich“ ist. Das Gremium schließt auch das Überschreiten der 700er-Grenze nicht aus. Die meisten Intensivpatientinnen und -patienten werden mit bis zu 150 in Oberösterreich befürchtet. Exakt vor einem Jahr, am 25. November 2020, wurde der bisherige Höchststand mit 709 CoV-Intensivpatienten verzeichnet.

Hunderte Schwangere wegen CoV in Wien im Spital

Seit Beginn der Pandemie wurden rund 400 Schwangere in Wiener Spitälern aufgrund einer Covid-19-Erkrankung behandelt. Der Krankheitsverlauf ist sehr unterschiedlich und schwanke zwischen rascher Erholung und mehreren Wochen auf der Intensivstation, hieß es von der Leiterin der Geburtenstation der Klinik Ottakring, Barbara Maier. Sie hielt fest: „Keine, die wirklich Behandlung gebraucht hat, war geimpft“ – mehr dazu in wien.ORF.at.