Wahlzuckerl: Russland erhöht Gaspreis für Serbien nicht

Gut fünf Monate vor den auf Anfang April angesetzten Wahlen hat Serbiens Staatschef Aleksandar Vucic vom russischen Präsidenten Wladimir Putin das womöglich entscheidende Wahlzuckerl erhalten.

Wie Vucic nach einem Treffen mit Putin in Sotschi heute gegenüber Belgrader Medien erläuterte, wird Belgrad russisches Gas auch in den nächsten sechs Monaten zum aktuellen Preis von 270 Dollar (rund 240 Euro) pro Kubikmeter beziehen können.

Jubel bei Ministerpräsidentin

Sie hätte nicht einmal davon träumen können, dass Russland den bisher geltenden Preis verlängern würde, zeigte sich Ministerpräsidentin Ana Brnabic nun gegenüber dem TV-Sender Pink begeistert. Das wäre etwa viermal billiger, als andere Staaten zu zahlen haben.

„Vucic kehrt (nach Serbien) als Generaloberst zurück. Er hat für Serbien Stabilität und Sicherheit gesichert. Bravo, Chef“, kommentierte Brnabic schon am Abend zuvor auf Twitter.

Oppositionsparteien planen Bündnis

Vucic muss um einen Wahlsieg bei der Präsidentschaftswahl am 3. April 2022 nicht bangen. Nicht so sicher ist die Position seiner Serbischen Fortschrittlichen Partei (SNS) in der Hauptstadt Belgrad und womöglich in einigen kleineren Kommunen, wo neuerdings Umweltparteien an Stärke gewinnen.

Die traditionellen Oppositionskräfte wollen dieses Mal zwar gemeinsam auftreten. Ihre Chefs sind allerdings für anhaltende Streitigkeiten bekannt, was ihre Position in der Vergangenheit schon oft geschwächt hat.