Taliban bitten EU um Hilfe bei Flughafenbetrieb

Bei Gesprächen in Doha haben die radikalislamischen Taliban die EU um Hilfe beim Betrieb der afghanischen Flughäfen gebeten.

Wie der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) gestern Abend mitteilte, bekräftigten die Taliban-Vertreter ihr Versprechen, Afghanen und Afghaninnen und Ausländern und Ausländerinnen die Ausreise aus Afghanistan zu gestatten, wenn diese es wünschten. Im Gegenzug baten sie laut den Angaben um Unterstützung bei der Aufrechterhaltung des Flughafenbetriebs.

In der EU-Erklärung hieß es weiter, dass die Taliban ihr Versprechen einer „Amnestie“ für Afghanen einhalten wollen, die vor der Machtübernahme der Islamisten im August gegen die Taliban gearbeitet hatten. Dazu gehören beispielsweise Sicherheitskräfte und Mitarbeiter der internationalen Streitkräfte in Afghanistan.

Sorge wegen humanitärer Lage

Sowohl die neuen Machthaber in Afghanistan als auch die EU-Vertreter äußerten sich der Erklärung zufolge „sehr besorgt über die Verschlechterung der humanitären Lage in Afghanistan angesichts des nahenden Winters“. Brüssel versprach, weiterhin humanitäre Hilfe zu leisten.

Beide Seiten schickten hochrangige Vertreter zu den Gesprächen in die katarische Hauptstadt, die kurz vor den zweiwöchigen Verhandlungen zwischen den USA und den Taliban stattfanden. Der EAD betonte, der Dialog mit den Taliban bedeute nicht die Anerkennung ihrer Regierung durch die EU, sondern sei „Teil des operativen Engagements der EU im Interesse der EU und des afghanischen Volkes“.