„Wie Österreich“: Zeman für Impfpflicht in Visegrad-Ländern

Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei sollten nach Ansicht des tschechischen Präsidenten Milos Zeman erwägen, die Impfung gegen Covid-19 wie Österreich verpflichtend zu machen. Das scheine der einzige Weg aus der Krise zu sein, sagte Zeman gegenüber den Staatsoberhäuptern der drei anderen Visegrad-Staaten bei ihrem Treffen heute in Budapest, wie sein Sprecher Jiri Ovcacek gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK erklärte.

Der ungarische Staatspräsident Janos Ader betonte, dass die V4-Staatspräsidenten in einer gemeinsamen Erklärung die Bürgerinnen und Bürger zur Impfung aufrufen, als einzigen wahren Schutz gegen die Pandemie. Alle vier Staaten kämpften mit dem gleichen Problem, nämlich dass sich ein Teil der Bevölkerung nicht impfen lassen wolle. Ader betonte zugleich, die ungarische Regierung plane keine Impfpflicht.

„Scheint wirklich der einzige Weg zu sein“

Die Präsidenten Ader, Andrzej Duda und Zuzana Caputova trafen sich in Budapest. Zeman war über eine Videokonferenz zugeschaltet, da er vor vier Tagen positiv auf das Coronavirus getestet worden war, laut Ärztinnen und Ärzten aber keine Symptome der Krankheit aufweist.

„Wir sollten eine Impfpflicht wie in Österreich in Erwägung ziehen, denn das scheint wirklich der einzige Weg zu sein, um aus der Coronavirus-Krise herauszukommen“, sagte Zeman vor den Staatschefs der drei anderen Visegrad-Länder.

Zeman sagte, Politiker hätten Angst, zu sagen, dass die Impfpflicht die einzige Lösung sei, weil sie befürchteten, ihre Wähler zu verlieren. „Ich kann es mir leisten, das zu sagen, weil ich nach zehn Jahren im Amt des Präsidenten aufhöre“, sagte Zeman, dessen zweite und letzte Amtszeit in gut einem Jahr endet.