OECD sieht für 2022 4,6 Prozent Wachstum in Österreich

Die Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht für Österreich in den kommenden zwei Jahren ein deutliches Wirtschaftswachstum. Für 2022 rechnet sie mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 4,6 Prozent, für 2023 mit einem kleineren Zuwachs von 2,5 Prozent.

Unterstützung werde vor allem vom anziehenden privaten Konsum und von einem Investitionswachstum kommen, während der Arbeitskräftemangel und Lieferengpässe die Entwicklung bremsen.

Für heuer rechnet die OECD mit einem Wirtschaftswachstum von 4,1 Prozent. Im Mai hatte sie noch mit einem Plus des BIP von 3,4 Prozent gerechnet. Weltweit rechnet die OECD für 2022 mit einem Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent, 2023 von 3,2 Prozent. Für heuer lautet die Schätzung auf nunmehr 5,6 Prozent.

Im bisherigen Jahresverlauf sei die Wirtschaftstätigkeit in Österreich schneller gewachsen als erwartet, heißt es heute in der Herbstprognose. Dabei geholfen habe eine Erholung im Dienstleistungssektor.

In den stark von der Pandemie betroffenen Bereichen habe sich die Leistung nach der Wiederöffnung der Wirtschaft und der Rücknahme von Reisebeschränkungen deutlich belebt. Der private Konsum ziehe wieder an, für 2022 wird mit einem Plus von 5,8 Prozent gerechnet.

Fachkräftemangel bremst Wachstum

Bremsklötze für die Wirtschaft seien ein Mangel an Fachkräften und ein Engpass bei Vorprodukten und damit steigende Erzeugerpreise. Ein weiterer Risikofaktor sei die Gesundheitssituation. Der aktuelle Lockdown sollte die Konjunktur nur vorübergehend belasten, falls er länger als 20 Tage dauere, stelle das „ein erhebliches Abwärtsrisiko für die Projektionen“ dar, so die OECD.

Der Ausblick bleibe daher „höchst ungewiss und hängt vom Infektionsgeschehen und der Dauer des neuen Lockdowns ab, insbesondere im Beherbergungs- und Gastgewerbe“, schreibt die OECD. Im Bereich Fachkräfte empfiehlt die OECD etwa die Mobilisierung bestehender Arbeitskräftereserven und eine Erhöhung der Frauenerwerbstätigkeit – durch einen Ausbau des Kinderbetreuungs- und Altenpflegeangebots. Weiters sollte sich Österreich bemühen, ältere Arbeitskräfte länger im Erwerbsleben halten,

Die von der Regierung geplante CO2-Steuer im Rahmen der Steuerreform wird von der OECD begrüßt. Es werde allerdings schwierig für Österreich, mit den aktuell ergriffenen politischen Maßnahmen das Ziel der Klimaneutralität 2040 zu erreichen. „Hierfür sind weitere Senkungen der Treibhausgasemissionen notwendig, vor allem im Verkehrssektor, im Gebäudesektor und in der Industrie“, heißt es.