Berlusconi-Prozess: Freispruchantrag von Angeklagten abgelehnt

Das Mailänder Gericht, vor dem ein Prozess gegen Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi wegen Zeugenbestechung läuft, hat den Antrag einiger angeklagter Frauen auf Freispruch abgelehnt.

Die Angeklagten forderten den sofortigen Freispruch vom Vorwurf der Falschaussage. Der Prozess wird am 19. Jänner 2022 fortgesetzt. An diesem Tag sollen die Zeugen von Berlusconis Verteidigung aussagen.

Eine am 22. Dezember geplante Gerichtsverhandlung wurde abgesagt. „Wir werden beweisen, dass die Vorwürfe gegen Berlusconi haltlos sind“, so der Anwalt des Ex-Premiers, Federico Cecconi. Mit einem Urteil im Verfahren wird nicht vor kommendem März gerechnet.

Berlusconi soll Zeugen bestochen haben

Berlusconi wird vorgeworfen, mehrere Zeuginnen und Zeugen mit Geld, Schmuck und sogar Gütern im Millionenwert dazu gebracht zu haben, vor Gericht über Partys in seiner Villa zu schweigen, an denen sich auch die damals minderjährige marokkanische Tänzerin Karima el Marough alias Ruby beteiligt hatte.

Der Medienunternehmer wurde wegen ähnlicher Fälle im Oktober von einem Gericht in Siena freigesprochen. Laut der Mailänder Staatsanwaltschaft gab Berlusconi für das Schweigen der Zeugen zwischen 2011 und 2015 zehn Millionen Euro aus.