WHO will globalen Pandemiepakt schließen

Zur besseren Vorbereitung auf künftige Pandemien wollen die 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen weltweiten Pakt schließen. Darauf einigten sie sich heute zum Abschluss einer Sondersitzung in Genf.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, damit solle geholfen werden, eine „Ich zuerst“-Mentalität vieler Länder wie in der Coronavirus-Pandemie zu verhindern. Ziel ist eine Vereinbarung, die rechtlich bindend ist.

Allerdings wird der Pakt wohl erst in zweieinhalb Jahren fertig sein. Eine Arbeitsgruppe soll zwar vor dem 1. März nächsten Jahres Beratungen aufnehmen. Ergebnisse sollen aber erst zur Jahresversammlung der WHO im Frühjahr 2024 präsentiert werden. In der Resolution heißt es, es gehe um „einen Vertrag, ein Abkommen oder eine andere internationale Übereinkunft der WHO“.

Österreich unterstütze einen rechtlich verbindlichen Pandemievertrag, wie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) zu Beginn der Tagung betonte. „Diesen Vertrag braucht es, um weltweit für künftige Pandemien gerüstet zu sein“, so Mückstein.

Unklar ist, welche neuen Vorschriften eine verheerende Entwicklung wie bei der derzeitigen Pandemie verhindert könnten. Es gibt bereits verbindliche Gesundheitsvorschriften der WHO – die die Länder in den vergangenen zwei Jahren allerdings in großen Teilen ignoriert haben.