Entscheidung über Assange-Auslieferung in London

Im Rechtsstreit um die von den USA geforderte Auslieferung des WikiLeaks-Gründers Julian Assange will das Londoner Berufungsgericht heute seine Entscheidung verkünden. Dabei geht es darum, ob der in einem britischen Gefängnis festgehaltene Assange in die USA entgegen einem früheren Urteil ausgeliefert werden darf oder auf freien Fuß kommt.

Anfang des Jahres hatte ein britisches Gericht die Auslieferung des 50-Jährigen unter Berücksichtigung seines psychischen und gesundheitlichen Zustands untersagt. Die USA hatten diese Entscheidung jedoch angefochten.

Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Dem gebürtigen Australier drohen dort bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Vorgeworfen wird ihm, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Er habe damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht. Seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte.