Verlorener Rechtsstreit drückte Oracle ins Minus

Ein zehn Jahre alter Rechtsstreit hat dem Softwarekonzern Oracle ein Quartal mit tiefroten Zahlen beschert. Oracle verbuchte in dem Ende November abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal einen Verlust von rund 1,25 Milliarden Dollar (1,1 Mrd Euro). Der Umsatz legte unterdessen im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 10,4 Milliarden Dollar zu, wie Oracle nach US-Börsenschluss gestern mitteilte.

Der Rechtsstreit, der Oracle im vergangenen Quartal 4,7 Milliarden Dollar kostete, ging auf die Kontroverse rund um die Verpflichtung des einstigen Konzernchefs Mark Hurd zurück. Oracle holte Hurd in die Führungsriege, nachdem Hewlett-Packard ihn vom Chefposten verdrängt hatte. Es folgte eine HP-Klage mit dem Vorwurf, mit Hurd seien auch Geschäftsgeheimnisse zum Konkurrenten gelangt.

Dieser Streit wurde beigelegt, doch dann gab es einen neuen Konflikt: Oracle stellte die Unterstützung der Serverplattform Itanium von HP ein. Der Computerkonzern zog 2011 vor Gericht mit dem Vorwurf, das habe gegen die Vereinbarung bei der Beilegung der Klage zu Hurds Verpflichtung verstoßen. In diesem Jahr verlor Oracle schließlich vor einem Berufungsgericht. Hurd starb 2019 nach einer Krebserkrankung.