Friedensnobelpreisträger in Oslo ausgezeichnet

Maria Ressa und Dmitri Muratow sind mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Die beiden Journalisten von den Philippinen und aus Russland nahmen den prestigeträchtigen Preis heute bei einer Zeremonie im Rathaus von Oslo in Empfang.

Friedensnobelpreisträger Maria Ressa und Dmitry Muratov
AP/Alexander Zemlianichenko

Dabei richteten sie eindringliche Appelle an die Welt, Journalisten und Journalistinnen besser zu schützen und gemeinsam für Pressefreiheit und verlässliche Informationen einzustehen. Zugleich erinnerten beide an zahlreiche Kollegen, die in verschiedenen Teilen der Welt wegen ihrer Arbeit verfolgt und inhaftiert werden oder gar getötet wurden.

„Wir sind das Gegengift gegen Tyrannei“

Journalisten und Journalistinnen hätten eine klare Mission, nämlich zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden, sagte Muratow in seiner Nobelrede. „Wir sind die Voraussetzung für Fortschritt. Wir sind das Gegengift gegen Tyrannei.“ Ressa richtete Kritik an große Internetkonzerne wie Facebook. „Was in den sozialen Netzwerken passiert, bleibt nicht in den sozialen Netzwerken. Onlinegewalt ist Gewalt in der echten Welt.“

Das norwegische Nobelkomitee hatte Anfang Oktober bekanntgegeben, dass Ressa und Muratow den diesjährigen Friedensnobelpreis erhalten. Sie bekommen ihn für ihren Kampf für die Wahrung der Meinungsfreiheit.

Die beiden seien „Teilnehmer in einem Krieg, in dem das geschriebene Wort die Waffe ist, in dem die Wahrheit ihr Ziel ist und jede Aufdeckung von Machtmissbrauch ihr Sieg ist“, sagte die Komitee-Vorsitzende Berit Reiss-Andersen auf der Osloer Zeremonie, die aufgrund der Pandemie kleiner als üblich ausfallen musste.